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Marie Anne Lenormand - die grosse Dame der Hellsicht und der Karten
Die meisten von uns werden Marie Anne Lenormand von den Lenormand-Karten her kennen. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass für Marie Anne Lenormand das Kartenlegen mit dem Wahrsagen, dem Hellsehen verbunden war. Denn sie war medial sehr begabt. Viele kennen nur die Phase in ihrem Leben, in der sie als Königin der Kartenleger bekannt war. Doch was war vorher? Wie ist sie aufgewachsen? Viele Fragen gibt es. Beginnen wir also am Anfang.
Vor dem Disziplinarausschuss stehend erschien Marie ihre erste Vision, vollkommen überraschend. Da sie keinerlei Kontaktprobleme hatte, trug sie die Botschaft ihrer Vision der vorsitzenden Äbtissin unbeeindruckt vor. Es handelte sich um die Absetzung der Äbtissin sowie die Ankündigung der Nachfolgerin. Es kam tatsächlich, wie Marie es vorhergesagt hatte. Prompt musste sie nach dem Eintreffen der neuen Äbtissin die Schule sofort verlassen. In keiner anderen Schule konnte sie längere Zeit verbleiben, bis sie im Alter von 14 Jahren eine Lehre zur Näherin annahm. Auch während dieser Zeit las sie vielen Mitschülerinnen und Bekannten aus der Hand oder aus den Karten. Sie konnte ihr Wissen und ihre Nähfertigkeiten nutzen, um in die Hauptstadt zu gelangen.
London ist für sie eine sehr gute Entscheidung gewesen. Dort hatte sie die Möglichkeit, ihre erste Zeitschrift herauszugeben, "The struggling Astrologer of the Nineteenth Century by the celebrated Mademoiselle Lenormand". Durch diese Massnahmen schaffte sie es, innerhalb von drei kurzen Jahren eine wahre Berühmtheit in England zu werden.
Niemand verstand wirklich, warum Marie danach wieder nach Frankreich zurückging. Doch hat sie dort ihre Geschwister unterstützt und damit eine lebenslange, tiefe Verbindung zu ihnen schaffen können. Grundsätzlich war sie zu jedermann sehr grosszügig, egal ob Familie, Nachbar, Angestellten oder Bettler.
Viele Menschen werden es nicht verstehen, aber sie schaffte sich auch einen Wohnsitz für den Rest ihres Lebens. Ganze 40 Jahre sollte sie in der Rue de Tournon 6 in Alencon leben, bis zu ihrem Ableben. Da es sich um ein vornehmes Stadtviertel handelte, war es kein Problem, in kürzester Zeit wieder adlige Klienten begrüssen zu können. Grundsätzlich war eine Kartenlegung bei Marie Anne Lenormand eine kostspielige Angelegenheit. Die Begründung jedoch ist verständlich: All ihre Vorhersagen stimmten immer. Dafür darf man auch ein wenig mehr zahlen.
Die Tatsache, dass sich diese Vorhersage tatsächlich als korrekt erwies, ebnete ihr den Weg und brachte sie zum Höhepunkt ihrer Karriere. Sie wurde wahrlich international tätig und wurde in den adligen Kreisen förmlich herumgereicht. Und doch war nicht alles gut, denn es bestanden Spannungen zwischen Napoleon und ihr, die schliesslich zur Verhaftung führen sollten. Aufgrund ihrer vielseitigen Kontakte konnte sie aber wieder entlassen werden. Ein Kreislauf, der sich noch mehrfach wiederholen sollte.
Man kann es nicht anders sagen: Das Leben der Marie Anne Lenormand war von vielen Höhen und Tiefen durchzogen. Man kann es aber nicht leugnen, dass sie immer wieder auf die Füsse gefallen ist und an ihrem bisherigen Erfolg anknüpfen konnte. Vorhersagen, die sich auf die nahe Zukunft bezogen, immer bewahrheitet haben, machte sie auch in Bezug auf die ferne Zukunft. Doch niemand war bereit, sie sich anzuhören. So liess sie sie archivieren. Und wieder mussten wir feststellen, dass auch sie sich bewahrheiten sollten, wie wir jetzt wissen.
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Rechtliche Hinweise
Weiterempfehlen:Woher kam Marie Anne Lenormand?
Am 27. Mai 1772 wurde sie in Alencon, Frankreich geboren. Sehr geborgen verbrachte sie bis zum Tod ihrer Eltern die ersten sechs Lebensjahre. Familienmitglieder erhielten ihre Vormundschaft. Doch kann man es nicht anders sagen, aber sie kamen überhaupt nicht mit ihr zurecht. So begann Marie damit, in ihrer Umgebung herumzustreunen, wobei sie auch auf die Zigeuner traf. Dort lernte sie die Grundlagen des Handlesens und Kartenlegens. Es verwundert nicht, dass die Familie der Meinung war, dass das Mädchen verwahrlosen würde. So wurde sie ins Kloster geschickt. Wissbegierig und intelligent stürzte sich Marie auf die Lehre der Mathematik. Sie las ihren Mitschülerinnen regelmässig aus der Hand, was der Dozentenschaft nicht verborgen blieb. Da es sich bei dieser Tätigkeit um ein ketzerisches Vergehen handelte, wurde es ernst genommen.Vor dem Disziplinarausschuss stehend erschien Marie ihre erste Vision, vollkommen überraschend. Da sie keinerlei Kontaktprobleme hatte, trug sie die Botschaft ihrer Vision der vorsitzenden Äbtissin unbeeindruckt vor. Es handelte sich um die Absetzung der Äbtissin sowie die Ankündigung der Nachfolgerin. Es kam tatsächlich, wie Marie es vorhergesagt hatte. Prompt musste sie nach dem Eintreffen der neuen Äbtissin die Schule sofort verlassen. In keiner anderen Schule konnte sie längere Zeit verbleiben, bis sie im Alter von 14 Jahren eine Lehre zur Näherin annahm. Auch während dieser Zeit las sie vielen Mitschülerinnen und Bekannten aus der Hand oder aus den Karten. Sie konnte ihr Wissen und ihre Nähfertigkeiten nutzen, um in die Hauptstadt zu gelangen.
Die Welt ist grösser als Frankreich
Sie wurde nach London geleitet, wo sie nicht nur schnell Englisch lernte, sondern sich auch als Wahrsagerin selbstständig machte. Kartenlegen und -deuten sowie das Lesen der Handlinien und der Kopfformen sollten nun ihr tägliches Brot sein. Sie sollte sowohl in bürgerlichen, aber auch in adligen Kreisen ein begehrtes Medium sein. Sogar Königin Caroline Amalie und Prinzessin Charlotte ernannten sie zu ihrer persönlichen Wahrsagerin.London ist für sie eine sehr gute Entscheidung gewesen. Dort hatte sie die Möglichkeit, ihre erste Zeitschrift herauszugeben, "The struggling Astrologer of the Nineteenth Century by the celebrated Mademoiselle Lenormand". Durch diese Massnahmen schaffte sie es, innerhalb von drei kurzen Jahren eine wahre Berühmtheit in England zu werden.
Niemand verstand wirklich, warum Marie danach wieder nach Frankreich zurückging. Doch hat sie dort ihre Geschwister unterstützt und damit eine lebenslange, tiefe Verbindung zu ihnen schaffen können. Grundsätzlich war sie zu jedermann sehr grosszügig, egal ob Familie, Nachbar, Angestellten oder Bettler.
Viele Menschen werden es nicht verstehen, aber sie schaffte sich auch einen Wohnsitz für den Rest ihres Lebens. Ganze 40 Jahre sollte sie in der Rue de Tournon 6 in Alencon leben, bis zu ihrem Ableben. Da es sich um ein vornehmes Stadtviertel handelte, war es kein Problem, in kürzester Zeit wieder adlige Klienten begrüssen zu können. Grundsätzlich war eine Kartenlegung bei Marie Anne Lenormand eine kostspielige Angelegenheit. Die Begründung jedoch ist verständlich: All ihre Vorhersagen stimmten immer. Dafür darf man auch ein wenig mehr zahlen.
Marie Anne Lenormand und die Gesetze
Für Menschen, die mit dem Kartenlegen, Hellsehen und Handlesen ihren Lebensunterhalt verdienen wollten, war das Leben in der damaligen Zeit nicht leicht. Genau genommen handelte es sich bei diesen Tätigkeiten um Ketzerei und Hexerei. So ist es nicht verwunderlich, dass sie häufig mit dem Gesetz und dem Gericht in Kontakt kam. So wurde es ihr explizit verboten, diese Form der Hexerei weiterhin zu praktizieren. Weil viele ihrer Klienten sehr einflussreich und mächtig waren, konnte sie unbehelligt fortfahren. Und doch war es letztlich nur eine Frage der Zeit, bis sie inhaftiert wurde. Und wieder blieb ihr das Glück hold, denn sie traf neben anderen adligen Damen dort auch eine gewisse Josephine, die spätere Gemahlin von Napoleon. Diese Tatsache und dass Josefine damit die erste Dame Frankreichs werden würde, sagte Marie ihr direkt voraus.Die Tatsache, dass sich diese Vorhersage tatsächlich als korrekt erwies, ebnete ihr den Weg und brachte sie zum Höhepunkt ihrer Karriere. Sie wurde wahrlich international tätig und wurde in den adligen Kreisen förmlich herumgereicht. Und doch war nicht alles gut, denn es bestanden Spannungen zwischen Napoleon und ihr, die schliesslich zur Verhaftung führen sollten. Aufgrund ihrer vielseitigen Kontakte konnte sie aber wieder entlassen werden. Ein Kreislauf, der sich noch mehrfach wiederholen sollte.
Man kann es nicht anders sagen: Das Leben der Marie Anne Lenormand war von vielen Höhen und Tiefen durchzogen. Man kann es aber nicht leugnen, dass sie immer wieder auf die Füsse gefallen ist und an ihrem bisherigen Erfolg anknüpfen konnte. Vorhersagen, die sich auf die nahe Zukunft bezogen, immer bewahrheitet haben, machte sie auch in Bezug auf die ferne Zukunft. Doch niemand war bereit, sie sich anzuhören. So liess sie sie archivieren. Und wieder mussten wir feststellen, dass auch sie sich bewahrheiten sollten, wie wir jetzt wissen.
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Rechtliche Hinweise