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Mühlhiasl bayerischer Wahrsager
Foto: Kamil / stock.adobe.com

Der Mühlhiasl - Sie kennen diese Legende noch nicht?

Es ist kaum zu glauben, doch wird der Mühlhiasl auch als der bayrische Nostradamus bezeichnet. Er hat es vollbracht, gegen Ende des 18. Jahrhunderts, die Daten der beiden Weltkriege auf den Tag genau vorherzusagen. Kein Wunder, dass er mehr als eindringlich die Warnung an die Menschheit aussprach, einen Dritten Weltkrieg auf jeden Fall und mit allen Mitteln zu vermeiden. Während man bei vielen Hellsehern nicht so genau weiss, ob die Vorhersagen sich letztlich auch bewahrheitet haben, hat man hier bei vielen Aussagen bereits eine Bestätigung erhalten, denn die Ereignisse sind bereits eingetreten - nachweislich! Doch muss man leider sagen, dass sämtliche Vorhersagen seit dem Bankencrash nicht nur einen sehr starken Einfluss auf die gesamte Entwicklung für den Menschen haben. Sie sind auch sehr düster, zumindest für die aktuelle Zeitspanne. Das Gute an düsteren Vorhersagen ist allerdings, dass auch ihre Zeit irgendwann zu Ende ist und sich durch achtsames und verantwortungsvolles Verhalten und Entscheiden der Menschen zumindest in Teilen abgewendet werden können.

Ein ganz besonderer Mensch - der Mühlhiasl

Seine Vorhersagen waren sehr zutreffend, soweit sie bisher bereits eingetroffen sind. Auch die wohlmeinenden, unterstützenden Sprüche, die er seinen Mitmenschen mit auf den Weg gab, haben diese derart berührt, dass sie auch heute noch, rund 200 Jahre nach seinen Vorhersagen, beides an ihre Nachfahren weitergeben.

Es ist davon auszugehen, dass der sogenannte Mühlhiasl im Jahre 1753, um genau zu sein, am 17. September, in Niederbayern in der Gemeinde Apoing, das heute Hunderdorf heisst, geboren wurde. Sein wahrer Name war Matthias oder auch Mattäus Lang. Er war tatsächlich der Sohn eines Müllers. Verstorben ist er im Jahr 1805 in Straubing. Er war Vater von 8 Kindern und nicht ausschliesslich Prophet. Vielmehr war er für die Instandhaltung aller Mühlen des Klosters Windberg zuständig. Da er sich mit den Mönchen überworfen hatte, wurde er von ihnen in den Wald vertrieben. Dadurch hat er sich den Beinamen "Waldprophet" eingefangen.

Ein wenig ungehobelt - der Mühlhiasl

Man war nie davor gefeit, eine Vorhersage von ihm mitanhören zu müssen. Der Mühlhiasl hat diese nämlich immer einfach "rausgehauen". Und stets endete sie mit: "Kein Mensch will´s glauben." So sagt es die Überlieferung. Gerne suchte er die Kraftplätze in der Umgebung auf. Auch die Wirkung der Erdstrahlung nutzte er, um Vorhersagen zu machen. Die seherischen Fähigkeiten wurden dadurch verstärkt. Eines dieser Kraftzentren war eine Kirche des Klosters und er nutzte sie regelmässig. Wen wundert es, dass er von den Mönchen vertrieben wurde, wenn sie die Hellseherei doch als Teufelswerk betrachteten. Die Bevölkerung jedoch war von ihm überzeugt. Lange Jahre suchten sie ihn immer wieder auf, um Unterstützung durch die Vorhersagen zu erhalten.

Viele Prophezeiungen und viel Wahrheit

Die Prophezeiungen wurden rund 100 Jahre nach seiner Lebenszeit zum ersten Mal zusammengefasst und veröffentlicht. Viele Menschen, die sich mit seinem Werk befassen, sehen auch in unserer modernen Zeit noch viel Wahrheitspotenzial in seinen Aussagen. Auch wenn viele Menschen aus seiner Lebenszeit Unterstützung von ihm erhielten, haben sich die meisten Prophezeiungen auf die ferne Zukunft bezogen. Mit "ferne Zukunft" ist unter anderem die heutige Zeitphase gemeint.

Es ist kein Geheimnis, dass Mühlhiasl viele Dinge beschreiben musste, die es in seiner Zeitspanne noch überhaupt nicht gegeben hat. Hierzu gehörten unter anderem Kampfhubschrauber, Passagierflugzeuge, aber auch Autos und andere technische Geräte. Neben den Gegenständen und dem eigentlichen Geschehen konnte er auch die Vorzeichen angeben. Ebenso war er auch im Stande, Geschehnisse der Folgezeit preiszugeben. So ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen heute noch seine Ratschläge anwenden.

Unter anderem hat er folgende Ereignisse vorhergesagt:

- Klimawandel: Er beschrieb, dass sich die Temperaturen angeglichen hätten, sodass Winter und Sommer kaum noch voneinander zu unterscheiden wären.

- Sittenverfall: Dieser wurde damit beschrieben, dass sich die ländliche Bevölkerung wie die Städter kleiden würden. Dafür würden die Städter in Narrengewändern umhergehen.

- Waldsterben: Er beschrieb lichte Wälder, durch die man problemlos hindurchsehen könne.

- Beginn der Weltkriege: Er tätigte die Aussage, dass der eiserne Hund durch den Vorderwald bellen werde.

- Inflation vor dem 2. Weltkrieg: Er sprach davon, dass das Geld zu Eisen werden würde. Doch wäre es kaum noch möglich, mit diesem Geld etwas zu kaufen.

Natürlich ist auch bei seinen Vorhersagen ein Interpretationsspielraum vorhanden. Das kann nicht geleugnet werden. Sicherlich können auch andere Ereignisse gemeint sein, zumindest mit der einen oder anderen Aussage. Allerdings muss auch angemerkt werden, dass die Vorhersagen mündlich getätigt wurden und nur selten in schriftlicher Form weitergereicht wurden. In den Überlieferungen können sich eventuell Fehler eingefunden haben. Vergessen wir nicht, dass die erste schriftliche Veröffentlichung erst rund 100 Jahre nach seiner Lebenszeit auf den Markt kam.

Gerade in unsicheren Zeiten wie unserer aktuellen Zeitspanne wenden sich die Menschen den Vorhersagen unterschiedlicher Hellseher wieder zu. Sie versuchen dort Aussagen zu finden, die ihnen wie eine Anweisung dienen können. Niemand weiss genau, was kommen wird. So ist es nur verständlich, dass derartige Aussagen zur Unterstützung der eigenen Entscheidungen zurate gezogen werden.



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